„Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen“


Bericht von aa Andreas Antoniuk vom 03.06.2013 13:13 Uhr


Zum 4. Mal war Siggi Schwarz mit seinen „friends“ in der Arche









Zum 4. Mal war Siggi Schwarz mit seinen „friends“ in der Arche zum Fest von – wie er in seiner Einladung sagte „.. 44 Jahre Woodstock, 13 Jahre Arche…“, und wie jedes Jahr war nichts so wie zuvor. Hatte man bei der letztjährigen dritten Auflage noch den Wettergott auf seiner Seite, so hatten die fleißigen Macher der „Freunde“ den Event  wegen des Dauertiefs über Dischingen vorsorglich ins vermeintlich Trockenere verlegt, doch Petrus wollte es allen Recht machen und ließ die Schleusen des Himmels zu – und so strömten die Massen und viele mussten sich mit einem Plätzchen unter dem Zeltdach begnügen. Dann musste Siggi Schwarz umdenken- und organisieren, fiel doch der „friend“ am Bass – Otto Hoppe – krankheitsbedingt aus, und so sprang für ihn kein Geringerer als das Kirchheimer Gitarren-As Werner Dannemann ein, der nicht nur für den Sound und die launigen Sprüche sondern auch für den musikalische Ablauf sorgte. Und der – das kennt man ja von ihm – war mal wieder spontan aus dem Bauch heraus, auch wenn da vor den Musikern eine Setliste lag, auf die man hätte getrost verzichten können. Dannemann stimmte an, und die „friends“ folgten… virtuos, obwohl ungeprobt, sich die Bälle zuspielend, mit ungeahnten Ausstiegen, Wendungen, Phrasierungen… Alles im stimmigen Timing eines filigranen Bodo Schopf , der an seinen Cajons, einer mutterseelenalleinigen snare-drum, einem Becken und ein paar Percussion-Elementen einen Groove vom Allerfeinsten hinzauberte. Und der kann nicht nur astrein „klopfen“, der kann auch noch singen und Mundharmonika spielen, und das alles zur gleichen Zeit, wie bei Tobacco Road zu bestaunen war! Wer seinen musikalischen Werdegang verfolgt, stolpert über Namen  wie PUR, The Sweet oder Udo Lindenberg, ganz zu schweigen vor seiner Mitwirkung bei zahlreichen Siggi-Schwarz-Produktionen… Das Programm war gespickt mit Highlights, die stets augenzwinkernd und manchmal wissenden Lächelns vorgetragen wurde; Soli – da braucht man den Siggi Schwarz eigentlich gar nicht mehr zu nennen, seine Extra-Klasse kennt man im Gäu und die Leute kommen von weit her um ihn zu hören – wurden mit Augenkontakt verteilt, war ein Song fertig, hatte Dannemann schon den nächsten im Kopf… Und auch er ist ein Gitarrist der Extra-Klasse; wie er von der tragenden Rolle des Akustik-Gitarre in seine technisch brillanten Soli wechselte, war ein Genuss, und er war immer wieder mal für eine überraschende Wende bis hin zum perfektionierten Chaos im Song gut.  Und noch ein Schopf-Highlight: das hohe Lied auf das Maskottchen „MoJo“ begleitete er mit dem Waschbrett; eine Skiffle-Nummer mit groovigem Solo, vom Publikum begeistert gefeiert… Der Chronist hatte dann auch noch seinen angekündigten Auftritt: nach der Pause gab’s die Mundharmonika bei Gary Moore’s „Walking by Myself“, und die gute Taylor-Gitarre („Frau Schneider“) hatte ihre große Stunde bei „You really got me“. Nach gut zwei Stunden wollten es die drei „friends“ gut sein lassen, hatten aber wieder mal die Rechnung ohne Inge Grein-Feil (ein Tänzchen mit Dr. Peter Wengenfeld durfte nicht fehlen!)  und das begeisterte Publikum (O-Ton Dannemann: „Man kann sich sein Publikum nicht aussuchen… Aber heut‘ haben wir Glück gehabt!“)  gemacht, denn drei Zugaben mussten es dann schon sein, und auch nächstes Jahr  findet „Siggi Schwarz and friends“ wieder „…in Dischingen und nicht in Stuttgart statt!“