Ernst Mantel – der hochschwäbische Schwabe bei den „Freunden“


Bericht von Inge Grein-Feil vom 03.06.2022 12:00 Uhr


Foto: Siggi Feil

Ernst Mantel gehört zu den langjährigen Freunden der „Freunde“ und entsprechend war auch Andrang und Begeisterung beim nunmehr Corona-bedingten dritten Anlauf seines neuen Programms „Gell“ am vergangenen Donnerstag in der Egauhalle. Manch eine(r) bedauerte, dass Kultur in der Arche noch immer nicht dort veranstaltet, wo es halt am gemütlichsten ist und man mit den Künstlern auf Tuchfühlung gehen kann – in der soziokulturellen Arche.

Doch mit dem Anfangslied zum „Anfang“ ging das Publikum mit Beifall und Lachen gleich in die Vollen. Der Liedermacher, Komödiant und Berufsschwabe Mantel machte mit „hochschwäbischen“ Überleitungen zu schwäbischen Alltagsszenen die Anwesenden auch mit „sauluschdigen“ Wortspielen sprachlos.

In „Gell“ führt er sie alle irgendwie vor – die Rechthaber, die Romgoscher, die liebenswürdigen Sprüchbeudel, die wohlmeinenden Siachen, impertinente Seggel und halbschürigen Hasenschädel. Zu Wort lässt er den Homo  Pfiffikus grad so kommen wie den Homo Gschicktle und Schlaule, ebenso Menschen und Mitmenschinnen, die „bloß in nix neikomma wellat, sowie Lifestyle-Polizistinnen, die stets haargenau wissen, „was geht“, was aber auch sowas von gar nich`geht. Gell?!

Mitten in die frenetisch erklatschten Zugaben, auf die er „scho vorbereitet gwesa sei bei dem guada Publikum“ ruft er die Arche-Scheffin Inge Grein-Feil auf die Bühne. Dieses gut eingespielt anmutende, jedoch völlig improvisierte, Zwischenspiel sorgte für Amüsement. Und genau das nahm Ernst Mantel zum Anlass, sich bei den ehrenamtlichen „Freude-Schaffern“ zu bedanken und gleichzeitig sein Wiederkommen zu versprechen. „Denn Leute wie diese braucht es, damit Kultur auch die schwierigen Zeiten für Akteure und Besucher gemeinsam bewältigt werden kann!“ Nochmals tosender Beifall, weitere Zugabe und Schluss-Applaus. Ein grandioser Abend, an den man sich in allen Himmelsrichtungen noch gerne erinnert.