Ein total verlogener, autobiografischer Altinger in der ARCHE


Bericht von Inge Grein-Feil vom 04.12.2023 12:00 Uhr


Foto: Siggi Feil

In der ausverkauften ARCHE fielen nur wenige Plätze der momentanen „Hustenwelle“ zum Opfer. Und genau über die freute sich bei ihrer Begrüßung Inge Grein-Feil. „So werden wir nicht angesteckt und können den Abend mit Michi Altinger und Einmann-Orchester Andi bakteriell abgesichert genießen!“

Und genau das ist dann auch gute zwei Stunden passiert. Alles was nun der weithin beliebte Kabarettist, bestens bekannt vom BR-„Schlachthof“ – und seit 22 Jahren Freund der „Freunde“ extra aus München angereist, erreichen wollte, blieb letztendlich jedem selber überlassen. Weite Teile las er aus seinem Buch „Auch das Christkind muss dran glauben“ skurrile Geschichten vor.  Nun ja, einfach nur vorlesen ist nicht Altinger. So steigerte sich alles mit Mimik und Körpereinsatz, auch mit  selbst verfassten Liedern zur Gitarrenmusik von Andi Rother. Überhaupt der Musiker:  Große Klasse! Im Halbschatten der Bühne lenkte er durch großes Können den Blick auf sich. Niemand wollte nichts verpassen, was jeder der Beiden Bühnenkünstler aus eigentlich banalen Ereignissen eines bayrischen Kabarettisten und Familienvaters knapp über 50 zwischen Nikolaus, Weihnachten samt Vorbereitung, einem Radio-Interview und dem Briefstalking einer gewissen K. , bis hinein zum Dreikönigstag an Worten und Tönen harmonisch – oder besser gesagt, treffend absurd und Lachmuskeln strapazierend dem Publikum von der kleinen Kleinkunstbühne aus fast auf Tuchfühlung zumutete. Grandiose Überraschung war Michis Spiel auf der Querflöte. Die Geschichte hierzu muss man von ihm selber lesen oder hören.  Hier mischten sich am laufenden Band unglaubliche Wahrheiten mit echten Lügen. Was an diesen Altinger-Geschichten stimmt und was nicht, darüber musste das Publikum rätseln und sich ertappt fühlen.

Nach diesem Abend konnte jede(r) für sich eine exklusive Lebenshilfe mit nach Hause nehmen, mit der man alle Krisen zum Fest der Liebe ersticken kann. Was allerdings nach dem 6. Januar passiert, dafür wollte Altinger keine Verantwortung übernehmen.

Er bot hierzu sein gleichnamiges Buch und eine Hörbuch-CD an.

Mit einem herzlichen „Möge die Weihnacht mit uns sein!“ dankte er bei einem aberwitzig- gelungenen  Schlagabtausch mit Inge Grein-Feil für das Dalmatiner -Geschenk. „Michi, ab jetzt kannst Du für jeden Auftritt bei uns Punkte sammeln – der Einhundertste ist dann frei!“