Quartett begeistert das Publikum in der ARCHE
Ein Volltreffer des Humors mit perfektionierter Musikalität oder Mistcapala – also eine Mistgabel, die hineingestochert in die Welt, die uns umgibt. Aber auch ein hoch musikalisches Quartett, das in der gutbesetzten ARCHE ihr Publikum zum Tosen brachte. Schon zweimal waren Akteure dieser Gruppe in Dischingen, zuerst als Stelzenläufer beim Spatenstich und dann als Auftakt des kulturellen Teils der Begegnungsstätte ARCHE.
Bei Mistcapala wird gedrückt, geblasen, gequetscht und gezupft, kurzum auf allem, was auch nur annähernd Töne von sich gibt und nicht in einen Verstärker gestöpselt wird. Und da wird gesungen, was das Zeugs hält, denn sie singen gern und mehr als gut. Anfangs kokettierten die vier mit einem Erkennungslied, das wie alle anderen Songs Eigenkompositionen sind. „Ihre Texte und Melodien stammen aus kontrolliertem Eigenanbau.“ Und wenn andere gute Kritiken erhalten – sie nicht!? Andere hätten Schweinegesichter – sie!? Sie beherrschen die Kunst anspruchsvolle Kompositionen mit humorvollen aber auch hintersinnigen Texten zu verbinden.
Armin Federl am Akkordeon und der „Ost-Landsberger“ Tobias Klug auf dem Kontrabass geben sozusagen den Background, ihre Virtuosität bringen sie in verschiedenen Stücken aber durchaus instrumental zu Gehör. Vitus Fichtl, meist auf der Gitarre, bevorzugt gern die übergeistigte Figur des singenden Poeten und das komische Talent von Tom Hake, der gleich auf einem ganzen Ensemble verschiedener Dudelsäcke den Zuhörern die Pfeifentöne beibringt, überzeugen auch den Letzten vom überragenden musikalischen Können des Herrenquartetts.
Starker Beifall
In einem permanent steigernden Programm zogen sie das Publikum zu wahren Beifallsovationen mit. Dabei beherrschen sie das Publikum zu integrieren in einem humorvollen Vortrag, der jede karnevalistische Bütt vergessen ließ. Wen wundert es, dass am Ende des Programms immer wieder stürmisch Zugaben gefordert wurden, die diese vier Vollblutmusiker bis zum letzten Ton perfekt ablieferten. Bevor sie mit dem „Rauswerfer Da-da-da“ dem Publikum eindeutig zeigten, wo die Türe ist, meinte Tobias Klug lakonisch „Wenn sie noch mehr fordern, geht das alles von ihrer Zeit ab. Aber von unserer auch.“
Ein Quartett, das man so schnell nicht vergisst und das hoffentlich bald wieder ihr Können in der ARCHE zeigen wird.