Mit Berliner Schnauze holte Martin Buchholz zum politischen Rundumschlag aus
Böser, böser Buchholz. Was das Publikum in der wiederum ausgebuchten ARCHE zu hören bekommt, ließ manchen Besucher zweimal schlucken. … Buchholz läuft wie ein Tiger im Käfig auf und ab. (HNP)
Keines Wortes Bedeutung ist mehr sicher. Ist er erst einmal zwischen Buchholzens Kiefer geraten, wird es zermalmt und neu geformt und hat ganz sicher ein neues Gesicht. … Er wehrt sich auch gegen Vereinnahmung: „Du bist Deutschland. Das will ich aber nicht!“ Auch die „Bild“-Schlagzeile „Wir sind Papst!“ ging ihm gegen den Strich. (HZ)
Faucht und fährt die kabarettistischen Krallen aus. Gebissen wird wahllos – quasi parteilos. … Tja, Buchholz ist eben ein Enfant terrible, der links wie rechts gehörig abwatscht, wobei die Wange des bürgerlichen Lagers deutlich stärker glüht. (HNP)
Das Publikum ist hin- und hergerissen. … Versöhnlich stimmt dann Buchholz‘ herrliche Interpretation von Goethes „Erlkönig“, der zur „Kerlkönigin“ verkommt. (HNP)
Als Zugabe reicht Buchholz ein Märchen („Hansel und Gerdel“) und eine vom Wellengang der Ironie getragene Anekdote, die sich auf der MS Europa („MS steht für Mumienschlepper“) zugetragen habe. Das „konservativ angehauchte“ Publikum sei von seinem Programm derart angetan gewesen, dass es ihn mit Aschenbechern und Perlenketten von der Bühne gejagt habe. In der ARCHE herrscht (wie immer) striktes Rauchverbot. Und dennoch ließen sich Perlen in Buchholz‘ Programm finden, .. was der Berliner aus den tiefen Abgründen des politischen Alltags fischte. (HNP)
Am Ende übte sich denn auch der Wüterich in Demut: „Der Humor hat seine Schuldigkeit getan, der Humor kann gehen“. Klasse Abend! (HZ) Für diesen Bericht hat der Dischinger Kulturkreis Textauszüge und Zitate aus der Heidenheimer Zeitung (Jens Eber) und Heidenheimer Neuen Presse (Karsten Kinzler) vom 22. Oktober 2005 mit Fotos von Siggi Feil zusammengefügt. |