Mit brillantem Spiel verzauberte der Pianist und Musikkabarettist Armin Fischer die ARCHE in ein Kreuzfahrtschiff
Hört das jemals wieder auf? … Das „as time goes by“ und „guten Abend“. Moni G. erwischte Armin Fischers „exklusive Begrüßung“ nach der Pause, die Arche Passagiere als Running Gag, über 2,5 Stunden lang, bis aus „Guten Abend“, „Gute Nacht wurde“! Arche Kapitänin Inge entlockte gemeinsam mit dem Publikum Zugabe um Zugabe. Doch dann bugsierte sie unter überschwänglichem Applaus den Bar Pianisten weg vom Klavier und somit von der Arche Brücke.
Von wegen „während die Zeit vergeht“. Die war einfach weg. Voll da von Alpha bis Omega der Musik – Kabarettist Armin Fischer, die Arche Besatzung und die“ Klassikliebhaber“. Das „Kutterle“ Arche drohte in der Fülle der „Passagiere“ schon auf Grund zulaufen da packte der Armin das Beste aus vier Programmen aus, übergab es dem tosenden Beifall. Zum Schluss ging er als erkanntes Genie von Bord, nach dem er eine riesen Anthologie des schwarzen Pianisten-Genies- Humors aufs Deck geworfen hatte.
Pianist Armin tritt nicht nur auf wie die „großen Meister“, er ist auch einer. Mit Frack und schwarzen Lackschühle, nicht aber mit wildem, wallendem Haar, dieses musste er opfern. Zugunsten eines noch sehr frischen Kabarettpreises. (Der Abt von Lorsch zwang ihn zur Tonsur). Der klassische Frack, Kreuzfahrtfrack in Eierschale versteht sich. Ein must. Posing ohne Frackschöße undenkbar. Im noch Schwabenland muss er sich leider mit ‘nem Klavier begnügen, das ja im Grunde nichts anderes ist wie ein hochgestellter Flügel. Zu Hause spielt er natürlich auf Steinway & Sons. Das Arche Hochglanzmöbel hat nur die Farbe in Perfektion gleich. Kawai führt zu Komplikationen. Arminius der Große orientiert sich nämlich am eingeübten Namenszug. Auf Kawai klingt das Giss einfach anders. List ist der ganz große Pianist, an den kommt keiner. Doch siehe da, zweihundert Jahre später kommt der Große, körperlich eher kleine, Fischer. Später spielt er mit Lists geerbten, wahrscheinlicher stibitzte Riesen-Hand, virtuos, wie der Franz natürlich. Wie die heutigen Pop Komponisten u.a. Andrew Lloyd Webber sich an anerkannten Komponisten-Ikonen von Bach, Beethoven, Chopin bis Mozart bedienen parodiert der lippische Tastentiger brillant. Notenfrei versteht sich. Vom Blatt hat er so seine Schwierigkeiten. Obwohl er Allegretto schon oft gespielt hat und sogar dessen Bruder Presto kennt, kommt er scheinbar mit der eingebrachten Notation eines Vaters, der an dem richtigen Spiel seines Zöglings zweifelt. Doch Mozarts Türkischer Marsch entpuppt sich als LSD Dop. Ein Fiasko aus aberwitzigen Marsch- Tempi –Wechseln lässt die Janitscharen-Truppe ins Lachtränenmeer versinken. Ein genialer, leidenschaftlicher Schummler ist der Fischer Armin, denn zur Leistung will er gar nicht hin. Stil, Melodie, Rhythmus färbt er wie ein Chamäleon und mogelt sich mit Chuzpe an den Fingerbrecher Tasten vorbei um dann Nonchalance die schwierigen Passagen hinzurotzen, die Masters zu entwürdigen. Meisterhaft! Je länger der Abend, desto größer wird der grandiose Mischmasch bekannter klassischer Werke, verfremdet und abgespeckt bis auf die Knochen und zur „Spiel mir vom Tod- Mundharmonika“. Im Wünsche-Impro erklärt er Dave Brubecks Take – Five -Entstehungsgeschichte und ersetzt den Saxophon-Rasenkantenschneider mit dem Kazoo.
… Es ist immer noch die alte Geschichte, ein Kampf um Publikumsliebe und Ruhm, ein Fall von Alles oder nichts!- die Arche wird Armin Fischer immer an Bord willkommen heißen, während die Zeit vergeht. In Dischingen bekam er Alles!