Luise Kinseher: Ich kannte sie bislang nicht, durfte sie jetzt in voller Größe kennen lernen. Und damit ist nicht die Körpergröße gemeint – nein, vielmehr die Größe ihrer bayerischen „Gosch’n“.
Der Name des Programms „Hotel Freiheit“ lässt nur schwer erahnen, was da auf das Publikum wartet: Bayerischer Biss, gepaart mit einer Vielseitigkeit an Charakteren.
Luise Kinseher schafft es in schwindelerregender Geschwindigkeit, von der neurotischen Hoteldirektorin zur Sicherheitsfanatikerin zu werden – und retour. Ja, und zwischendurch ist sie dann doch wieder ganz „sie selbst“. Dabei ist Luise Kinseher in ihren Rollen derart überzeugend – wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, sie sei schizophren! Diese Personen lassen es zu, dass Meinungen unverblümt gesagt werden, auch wenn sie diese als „Luise Kinseher“ nur dann zum Ausdruck bringe, wenn sie „danach gefragt wird“. Doch kommt sie vom Hundertsten ins Tausendste und wieder zurück, obwohl sie ja doch eigentlich gar nichts sagen will.
Dabei zieht sie das Publikum vollkommen in ihren Bann, auch indem sie einzelnen Zuschauern Charaktereigenschaften zuweist und ihnen Worte in den Mund legt, um sie dann aktiv ins Programm einzubinden. Ihre Spontaneität hinterlässt den Eindruck, dass es sich bei ihrem Programm nicht durchgehend festgelegt ist.
Ihre herzerfrische, manchmal laute Art verbreitet gute Laune, der man sich nicht entziehen kann. Einige Zuschauer hatten beständig damit zu tun, sich die Lachtränen abzuwischen? Wie urteilte ein Besucher über die wunderbare Kabarettistin: „Die Frau isch so gut, die isch klasse!“